Diese Woche gehen die Aktionstage mit drei weiteren Veranstaltungen zur Thematik zuende. Nächsten Samstag wird ein Bus in Wuppertal lebende Geflüchtete und Freunde und Freundinnen zur WE‘LL COME UNITED-Demo-Parade nach Berlin bringen. Wie die vorherigen, waren auch die zuletzt angekündigten Veranstaltungen aufschluss- und erfolgreich. Sehr unglücklich waren wir mit der massiven Polizei-Präsenz während des w2wtal-Frühstücks, das kurzfristig in die Diakonie-Kirche verlegt worden war. Das hatten wir uns unter „Überraschungen“ nicht vorgestellt.
Der offensichtliche Observationseinsatz der Wuppertaler Polizei war dazu angetan, anwesende Refugees und vor allem die anwesenden Kinder einzuschüchtern und ist für uns völlig unverständlich.
Die wcuwpt-Veranstaltungen bis zum 16.9. im Überblick:
Dienstag, 12.9.2017, 19:00 Uhr: Hagener Zustände
Info-Veranstaltung zu Antiziganismus vom Antifa AK Hagen
Karawane-Laden, Marienstraße 52, Wuppertal-Elberfeld
• Bastian vom Antifa AK Hagen berichtet über die spezielle Situation des strukturellem Antiziganismus in der Nachbarstadt, in der Presse und Behörden im Verbund mit „besorgten Bürgern“ Stimmung gegen in der Stadt lebende Angehörige der Roma machen. Darüberhinaus soll bei der Veranstaltung auch über die Situation der bereits seit längerer Zeit in isolierten Sonderlagern untergebrachten asylsuchenden Roma aus angeblich „sicheren Herkunftsstaaten“ informiert werden.
Eine Veranstaltung des Antifa AK Hagen
„Passend zur Veranstaltung“ soll am gleichen Tag vom Düsseldorfer Flughafen erneut eine Sammelabschiebung in den Kosovo und nach Albanien stattfinden. Gegen diese und gegen neue Abschiebungen nach Afghanistan rufen verschiedene Gruppen um 17:00 Uhr im Flughafen-Terminal B zu Protesten auf. Die InitiatorInnen der Wuppertaler Aktionstage unterstützen den Protest-Aufruf.
Es wird dort rechtzeitig gemeinsam zur Veranstaltung aufgebrochen.
Mittwoch, 13.9.2017, 20:30 Uhr: Wuppertaler Initiativen
Moderierte Diskussion verschiedener Flüchtlingsinitiativen
Autonomes Zentrum, Markomannenstraße 3, Wuppertal-Elberfeld
• In Wuppertal leben nicht nur viele MigrantInnen und Geflüchtete, es sind auch mehrere Initiativen mit und für Refugees aktiv. Ihr Spektrum reicht dabei von eher kirchlich orientierten Gruppen bis zur Selbstorganisation geflüchteter Menschen und linken, antirassistischen Strukturen. Mit der Diskussion sollen einige der Akteure zu Wort und miteinander ins Gespräch kommen. Der späte Beginn der Diskussion soll BesucherInnen der im Rahmen der 2. Afrika-Filmtage stattfindenden Veranstaltung „Europa plündert Afrika?” in der Alten Färberei eine Teilnahme ermöglichen.
Eine Veranstaltung der Bergischen Studierenden gegen Rassismus
Donnerstag, 14.9.2017, 19:00 Uhr: Seenotrettung statt Abschottung!
Info-Veranstaltung und Diskussion mit Aktiven der Sea-Eye-Mission
UtopiaStadt, Mirker Bahnhof, Wuppertal-Elberfeld
• Ungeachtet aller Erkenntnisse und Expertisen zur Situation lässt die EU libysche Milizen, die als selbsternannte „Küstenwache“ das Mittelmeer zusätzlich unsicher machen, nicht nur gewähren, sondern rüstet sie noch weiter auf. Damit unterstützt die EU die Milizen bei illegalen Push-Back Operationen, mit denen flüchtende Menschen in die Camps in Libyien zurückgezwungen werden. Dort kommt es es nach übereinstimmenden Berichten u.a. auch der UN, zu regelmäßigen Vergewaltigungen und Erschießungen. Eine einseitige und völkerrechtswidrige Ausweitung „libyscher Gewässer“ bis zu einer 72 Meilen-Zone blieb zudem bis heute unwidersprochen; Anfragen nach Schutz der vor Libyien operierenden NGO‘s angesichts der unverhohlenen Drohungen der libyschen Milizen gegen die SeenotretterInnen blieben unbeantwortet.
Das führte zum zwischenzeitlichen Stop der Seenotrettung durch mehrere der Initiativen, die bis dahin tausende Menschen vor dem Ertrinken bewahrt hatten. Anderen wurde mit der Beschlagnahme der Schiffe gedroht. Die „Juventa“ der Initiative „Jugend rettet“ liegt bis heute in einem italienischen Hafen fest. Auch die Sea-Eye unterbrach ihre Einsätze um die Freiwilligen-Crews nicht in Gefahr zu bringen. Seit dem Wochenende sind die Rettungseinsätze jedoch wieder aufgenommen worden, nachdem die „See-Fuchs“ entgegen der veröffentlichten Informationen, nach denen keine Boote mit Geflüchteten mehr in See stechen, wieder 16 in Seenot geratene Menschen retten musste.
Wie konnte eine Kriminalisierung von Menschenrettung stattfinden? Was passiert tatsächlich bei den Rettungseinsätzen im tödlichsten Meer der Welt? Wie kann das Ertrinken tausender Menschen in Zukunft verhindert werden? Kann das Interesse der EU, jegliche Migration zu verhindern, die Auslieferung von Menschen in Folter- und Vergewaltigungscamps wirklich rechtfertigen? Wir wollen bei der Veranstaltung mit Wuppertaler Aktiven der Sea-Eye-Mission, die sowohl an Bord als auch im Base-Camp auf Malta gearbeitet haben, darüber sprechen.
Eine Veranstaltung von welcome2wuppertal
Freitag, 15.9., 20:00 Uhr: Basteln für We’ll come United
Banner, Transparente und anderes für die Parade
Autonomes Zentrum, Markomannenstraße 3, Wuppertal-Elberfeld
• Am Abend vor der Abfahrt nach Berlin treffen sich einige nette Menschen im AZ, um den an der Parade Teilnehmenden lustiges, ernstes und aussagekräftiges Material mit auf den Weg zu geben. Helfende Hände und mitdenkende Geister willkommen!
Samstag, 16.9., 04:45 Uhr (!): Abfahrt des Busses
Wir fahren zur We’ll come United Parade nach Berlin
Gathe 6, Busspur an der Alten Feuerwache, Wuppertal-Elberfeld
• Nächtliches Treffen an der Gathe um rechtzeitig zur Parade in Berlin zu sein (13:00 Uhr). Bitte seid pünktlich, bringt den Fahrpreis mit, wenn ihr ihn aufbringen könnt (Euro 20,00) und natürlich Vorfreude und gute Laune.