PM 02 zu den „We‘ll come United“-Aktionstagen in Wuppertal

Nächste Termine der Wuppertaler Aktionstage zu „We‘ll come United“

Seit dem 1. September finden in Wuppertal zweiwöchige Aktionstage im Rahmen von We‘ll come United statt. Beinahe täglich versucht das Organisationsbündnis vieler Initiativen, Gruppen und Einzelpersonen die laufenden rechten Diskurse mit Info-Veranstaltungen, Diskussionen und Aktionen zu durchbrechen.

Nach einem erfolgreichen Auftakt am letzten Wochenende möchten wir auf die nächsten beiden Veranstaltungen aufmerksam machen und herzlich dazu einladen.

Dienstag, 05. September, 19:00 Uhr:
Ankommen. Aber bei wem? Mit Prof. Dr. Astrid Messerschmidt
Diskussion: Zwischen Kulturrassismus, Wohlstandschauvinismus und Weltoffenheit
UtopiaStadt, Mirker Bahnhof, Wuppertal-Elberfeld

Mittwoch, 06. September, 18:00 Uhr:
Gemeinsames Essen mit Filmabend
Gemeinsames Essen mit anschließender Filmvorführung „AKABA“
Diakonie-Kirche, Helene-Weber Platz, Wuppertal-Elberfeld


Dienstag, 05. September, 19:00 Uhr:
Ankommen. Aber bei wem? Mit Prof. Dr. Astrid Messerschmidt
Diskussion: Zwischen Kulturrassismus, Wohlstandschauvinismus und Weltoffenheit
UtopiaStadt, Mirker Bahnhof, Wuppertal-Elberfeld

Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Astrid Messerschmidt, Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Geschlecht und Diversität an der Bergischen Universität Wuppertal. Als Migrationsforscherin beschäftigt sich Astrid Messerschmidt in ihrer wissenschaftlichen Arbeit u.a. mit Antiziganismus, Antisemitismus und Rassismuskritik. Mit der Veranstaltung wollen wir uns der Frage widmen, auf welche Gesellschaft zu uns geflüchtete Menschen eigentlich treffen.

Eine Sehnsucht nach nationaler Eindeutigkeit erzeugt gegenwärtig in Europa eine politische Stimmungslage der Migrationsfeindlichkeit. In Deutschland trifft diese übergreifende Tendenz auf eine Gesellschaft, die die Tatsache der Einwanderung seit drei Generationen nicht in ihr Selbstbild integriert hat. Zugleich hat sich längst ein migrationsgesellschaftliches Alltagsleben vor allem in den Städten entwickelt, von dem aus es gelingt, gegen die Abwehr von Migration einzutreten. In dieser ambivalenten Situation geht der Vortrag auf gegenwärtige Erscheinungsformen eines Kulturrassismus ein, der das Kulturelle neo-nationalistisch einsetzt. Skizziert wird das analytische Konzept der Rassismuskritik, das in der Bildungsarbeit und im politischen Alltag dazu anregt, Muster von Ausgrenzung und Ungleichwertigkeit zu erkennen und zu benennen. Die ökonomische Dimension des Neonationalismus zeigt sich in der Beanspruchung eines Wohlstandsprivilegs der ansässigen Bevölkerung gegenüber Geflüchteten und Migrierten. Der Vortrag fragt, inwiefern sich darin ein neofeudales Denken äußert, das von der Ungleichwertigkeit der globalen Weltbevölkerung ausgeht und dem menschenrechtlichen Anspruch der Gleichheit widerspricht. Diesen Widerspruch gilt es aufzugreifen, wenn Weltoffenheit umgesetzt werden soll.

Eine Veranstaltung der „Bergischen Studierenden gegen Rassismus“
Eintritt frei, Spenden erbeten


Mittwoch, 06. September, 18:00 Uhr:
Gemeinsames Essen mit Filmabend
Gemeinsames Essen mit anschließender Filmvorführung „AKABA“
Diakonie-Kirche, Helene-Weber Platz, Wuppertal-Elberfeld

AKABA: Ein filmisches Denkmal für die Flüchtlingsbewegung (BRD 2013, 90 Min.)

Für AKABA begleitete die aus dem Iran stammende Wuppertaler Regisseurin Mehrandokht Feizi hinter den Kulissen ein dreitägiges Festival geflüchteter Menschen und ihrer zivilgesellschaftlichen UnterstützerInnen im Sommer 2010 in Jena. Dabei kommen viele ProtagonistInnen des Festivals und des Kampfes für die Rechte von Flüchtlingen und MigrantInnen zu Wort. Das Festival, das unter dem Slogan „In Erinnerung an die Toten der Festung Europa” stattfand, war ein Fest des politischen und kulturellen Widerstands. Mehrandokht Feizi hat ihnen und der Flüchtlingsbewegung insgesamt mit AKABA ein filmisches Denkmal gesetzt. Sie wird bei der Veranstaltung in der Diakoniekirche persönlich anwesend sein.

Filmbeginn ca. 20:00 Uhr; vor dem Film wird ein gemeinsames Essen angeboten.

Eine Veranstaltung von „Hand in Hand – Kontaktperson für Geflüchtete“
Eintritt frei, Spenden erbeten


Abschließend möchten wir Sie vorab über eine kleine Änderung informieren: Anders, als ursprünglich angekündigt, findet die Diskussion „Flucht und Asyl: Diskurs kaputt?“ mit Regina Wamper am 8.9. nicht im ADA sondern in der Alten Feuerwache statt.